Zahnpflege bei Babys und Kleinkindern (0-2 Jahre)

Zahnpflege bei Babys und Kleinkindern (0-2 Jahre)

Gut gepflegt von Anfang an – die Zahnpflege beim Baby sollte mit dem Durchbruch des ersten Milchzahns beginnen. Worauf kommt es während der ersten 24 Monate an?

Zahnpflege bei Babys – ab dem ersten Zähnchen wichtig

Die ersten Milchzähne brechen in der Regel im Alter von ca. 6 Monaten durch. Sobald das erste Zähnchen da ist, ist der Zeitpunkt für eine konsequente Zahn- und Mundhygiene gekommen.

Das heißt konkret: Die Zähne sollten 2-mal täglich geputzt werden. Hierzu sollte eine spezielle Baby-Zahnbürste sowie eine spezielle Baby-Zahncreme verwendet werden.

Gut zu wissen:

Auch wenn noch gestillt wird, ist das Zähneputzen beim Baby wichtig. Denn Muttermilch enthält auch Zucker. Die richtige Zahnpflege beginnt also schon beim Säugling.

Tipp: So bereiten Sie Ihr Baby auf das Zähneputzen vor

Experten empfehlen, bereits vor Durchbruch des ersten Zahns zum Beispiel mit einem feuchten Tuch oder einem Fingerling sanft über den Ober- und Unterkiefer zu streichen. Auf diese Weise soll die Bereitschaft des Babys wachsen, sich später die Zähne putzen zu lassen. Einen Versuch ist es wert!

Milchzähne: Fakten

Wann kommen die ersten Zähne?

  • Die ersten Milchschneidezähne brechen in der Regel ab dem 4. Lebensmonat bis zum 1. Lebensjahr durch
  • Anschließend kommen die ersten Milchbackenzähne

Wann sind alle Milchzähne da?

  • Im Alter von 2 Jahren sollten alle Zähne durchgebrochen sein; Milcheckzähne und die zweiten Milchbackenzähne kommen zum Schluss
  • Mit ca. 2,5- 3 Jahren ist das Milchgebiss vollständig
  • Das Milchgebiss hat nun 20 Zähne

Wann fallen Milchzähne aus?

  • Mit ca. 5,5-6 Jahren fangen Milchzähne an zu wackeln und die ersten bleibenden Zähne (Backenzähne) brechen durch

Baby-Zahnpflege: So macht es mehr Spaß

  • Zahnputzlied
  • Bunte Babyzahnbürste
  • Zahnputz-Uhr oder Zahnputz-App
  • Babyzahnpasta mit kinderfreundlichem Geschmack

Beim Baby Zähne putzen: Die wichtigsten Basics auf einen Blick

Wenn es um das Zähneputzen beim Baby und Kleinkind bis 2 Jahre geht, gelten folgende Empfehlungen1

  • Ab Zahndurchbruch bis zum Alter von 12 Monaten:
    Bis zu 2-mal täglich Zähneputzen…
    • … mit Zahnpasta ohne Fluorid, wenn einmal täglich eine Tablette mit Fluorid und Vitamin D eingenommen wird; grundsätzlich kann in diesem Alter auch noch ohne Zahnpasta geputzt werden, wenn fluoridhaltige Tabletten eingenommen werden.
      ODER
    • … mit fluoridhaltiger Zahnpasta (mit 1.000 ppm Fluorid) in einer jeweils reiskorngroßen Menge, wenn einmal täglich eine Tablette mit Vitamin D (also ohne Fluorid) eingenommen wird.
  • Ab 12 bis unter 24 Monate:
    2-mal täglich Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta (mit 1.000 ppm Fluorid), wobei jeweils eine reiskorngroße Menge der Zahncreme verwendet wird. Die Dosierung und das Putzen sollten in diesem Alter noch die Eltern übernehmen.
  • 2 bis 6 Jahre:
    2- bis 3-mal täglich Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta (mit 1.000 ppm Fluorid), wobei jetzt eine erbsengroße Menge an Zahncreme zum Einsatz kommt. Eltern und Kind dosieren die Menge der Zahnpasta gemeinsam. Das Kind putzt selbst, aber die Eltern putzen noch nach.
    Lesen Sie hier mehr zum Thema Zahnpflege bei Kindern von 2 bis 6 Jahren.

Wichtig: Sollte Ihr Kind Fluoridtabletten erhalten, ist bzgl. einer geeigneten Babyzahncreme Rücksprache mit dem Arzt zu halten.

Zu Beginn ist das Zähneputzen beim Baby natürlich noch Aufgabe der Eltern. Das Baby kann dabei zunächst auf dem Wickeltisch liegen, später kann es auf den Schoß gesetzt werden.

Ab dem Alter von etwa 1,5-2 Jahren besitzt das Kind die motorischen Fähigkeiten, die Zahnbürste in der Hand zu halten – führen Sie Ihr Kind spielerisch an das Zähneputzen heran.

Doch auch wenn das Kind später selbst die Zähne putzt, sollten Eltern immer dabei sein und ggf. nachputzen, um eine gründliche Zahnreinigung zu gewährleisten. Und das ist sogar noch bis ins Schulalter der Fall!

Extra-Tipp: Sollte ein Zahn noch nicht ganz durchgebrochen, aber die Zahnspitze bereits sichtbar sein, empfiehlt es sich, diese mit einem feuchten Wattestäbchen oder Tuch abzuwischen.

Gut zu wissen:

Kinder ahmen ihre Eltern auch beim Zähneputzen nach. Sie haben also auch in puncto Mundhygiene eine wichtige Vorbildfunktion.

Babyzahnbürste und Babyzahnpasta – worauf kommt es an?

Für Babys und Kleinkinder wurden spezielle Zahnbürsten und Zahncremes entwickelt, die den Anforderungen der kleinen „Zahnputz-Neulinge“ besonders gut gerecht werden. Erfahren Sie hier, worauf es bei der Auswahl einer guten Baby-Zahnbürste und einer Baby-Zahncreme ankommt.

Babyzahnbürste

Welche Zahnbürste für mein Baby? Als erste Zahnbürste empfiehlt es sich, eine spezielle Baby-Zahnbürste zu verwenden, die eigens für die ersten Milchzähne und den kleinen Kindermund entwickelt worden ist.

Gut zu wissen:

Der erste Zahnarztbesuch sollte spätestens dann stattfinden, wenn alle Milchzähne durchgebrochen sind. Das ist in der Regel bis zum Alter von 2,5 Jahren der Fall.

Eine Zahnbürste fürs Baby und Kleinkind erfüllt dabei in der Regel folgende Kriterien:

  • Kleiner Bürstenkopf
  • Weiche Borsten für eine schonende Reinigung
  • Rutschfester Griff, der auch für kleine Kinder leicht zu greifen und zu führen ist

Nicht zuletzt kann natürlich ein kindgerechtes, farbenfrohes „Design“ hilfreich sein, dem Baby das Zähneputzen ein wenig „schmackhafter“ zu machen.

Wichtig: Denken Sie daran, die Baby-Zahnbürste spätestens alle zwei Monate auszutauschen. Andernfalls kann eine gute Reinigungsleistung der Zahnbürste nicht mehr garantiert werden. Darüber hinaus sammeln sich auf spröden Borsten eher Bakterien an. Denken Sie also rechtzeitig an eine neue Babyzahnbürste.

Babyzahncreme

Welche Zahncreme für mein Baby? Hier stehen spezielle Baby-Zahncremes zur Verfügung.

Ab dem Durchbruch des ersten Zahnes gelten folgende Empfehlungen:

  • Babyzahncreme ohne Fluorid: Bis zu 2-mal täglich ab Zahndurchbruch bis zum Alter von 12 Monaten, wenn täglich eine Tablette mit Fluorid und Vitamin D eingenommen wird.
  • Babyzahncreme mit 1000 ppm Fluorid in jeweils reiskorngroßer Menge: Bis zu 2-mal täglich bis zum Alter von 12 Monaten, wenn täglich eine Tablette mit Vitamin D eingenommen wird; im Alter von 12 bis unter 24 Monaten grundsätzlich 2-mal täglich Zähneputzen.
  • Babyzahncreme mit 1000 ppm Fluorid in jeweils erbsengroßer Menge: 2- bis 3-mal täglich im Alter von 2 bis 6 Jahren. Mehr erfahren

Gut zu wissen:

  • Eine Zahnpasta für Babys sollte möglichst wenig Schleifkörper enthalten, da der Zahnschmelz beim Baby noch sehr dünn ist
  • Ein kinderfreundlicher Geschmack macht das Zähneputzen beim Baby einfacher
  • Eine Baby-Zahncreme darf laut Gesetz keine potenziell schädlichen Stoffe enthalten, da die Zahnpasta häufig verschluckt wird.

Tipp: Drücken Sie die Zahnpasta ein wenig in die Borsten, bevor Sie Ihrem Baby die Zähne putzen. So kann es die Zahncreme nicht direkt ablecken.

Lassen Sie sich im Zweifel von Ihrem Zahnarzt beraten.

Zähneputzen bei Babys und Kleinkindern: Tipps

Mit dem ersten Milchzahn geht´s los
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Mit dem ersten Milchzahn geht´s los

Etwa um den sechsten Lebensmonat herum bricht bei den meisten Babys das erste Zähnchen durch. Dann ist 2-mal täglich Zähneputzen angesagt! So schützen Sie Ihren kleinen Schatz nicht nur vor Karies (Zucker ist zum Beispiel auch in Muttermilch oder vielen „Gläschen“ enthalten), sondern gewöhnen ihn schon früh daran, dass Zähneputzen einfach dazu gehört.

Zu Beginn putzen natürlich die Eltern. Erst ab einem Alter von ca. zwei bis zweieinhalb Jahren können die Kinder selbst aktiv werden. Wirklich eigenständig können Kinder erst dann ihre Zähne putzen, wenn sie die Schreibschrift flüssig beherrschen – also im Alter von etwa 8 bis 9 Jahren. Bis dahin müssen die Eltern immer nachputzen.

Extra-Tipp: Kurz vor dem Zahndurchbruch, wenn schon die ersten Spitzen zu sehen sind, können Sie diese auch mit einem weichen Tuch abwischen.

Baby-Zähne putzen: Anleitung
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Baby-Zähne putzen: Anleitung

Wie putzt man dem Baby die Zähne? Hier einige Tipps zur Anleitung:

  • Verwenden Sie eine spezielle Babyzahnbürste mit kleinem Bürstenkopf und weichen Borsten; diese sollten Sie spätestens alle 8 Wochen austauschen.
  • Benutzen Sie ab dem Durchbruch des ersten Zahnes eine fluoridhaltige Zahnpasta, sofern Ihr Kind keine Fluorid-Tabletten einnimmt (in diesem Fall empfiehlt sich Rücksprache mit dem Kinderarzt). Der Fluoridgehalt der Zahnpasta sollte bei 1000 ppm liegen, wobei die Größe der verwendeten Zahncreme-Menge je nach Alter variiert.
  • Legen Sie Ihr Baby zum Zähneputzen auf den Wickeltisch; später kann Ihr Baby mit dem Rücken zu Ihnen auf dem Schoß sitzen.
  • Lassen Sie die Zahnpflege zum festen Ritual werden.

Zur Beruhigung: Zunächst werden Sie es kaum schaffen, Ihrem Kind ganze zwei bis drei Minuten die Zähne zu putzen. Aber darum geht es auch gar nicht, denn es sind ja nur einige wenige Zähnchen, die gereinigt werden müssen. Wichtig ist im ersten Schritt, dem Baby das Zähneputzen als Selbstverständlichkeit nahe zu bringen.

Vormachen erwünscht
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Vormachen erwünscht

Kinder lernen unter anderem durch Nachahmung – das gilt auch fürs Zähneputzen. Je früher und je öfter Ihnen also Ihr Baby beim Zähneputzen zuschauen kann, desto besser. Natürlich ist es auch motivierend, wenn Ihr Baby selbst mal die Zahnbürste halten und ausprobieren darf. Vielleicht putzen Sie sich ja auch gemeinsam vor dem Spiegel die Zähne? Das macht Spaß.

Wichtig: Für das „richtige“ Zähneputzen sind die Eltern zuständig. Hier geht es zunächst nur um das spielerische Heranführen an den Umgang mit der Zahnbürste.

Loben hilft
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Loben hilft

In puncto erste Zahnputzversuche gilt: Seien Sie großzügig mit Lob! Egal, ob Ihr Baby den Mund für die Zahnbürste weit aufmacht oder schon selbst die Zahnbürste in die Hand nimmt – es ist Zeit für Applaus. Denn so lernt Ihr Kind von Anfang an: Zähne putzen kann auch ganz schön stolz machen.

Ein bisschen Spaß muss sein
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Ein bisschen Spaß muss sein

Versüßen Sie Ihrem Baby das Zähneputzen – zum Beispiel mit einem lustigen Zahnputzlied oder einer Zahnputzgeschichte. Auch das eigene Spiegelbild während dem Zähneputzen zu begutachten ist spannend und macht den meisten Kindern Spaß.

Zahnputz-Apps können ebenfalls ein probates Mittel sein, um die Zahnpflege beim Baby ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten.

Den ersten Zahnarztbesuch vereinbaren
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Den ersten Zahnarztbesuch vereinbaren

Die erste Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt steht mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne auf dem Programm. Spätestens, wenn im Alter von 2 bis 2,5 Jahren alle Milchzähne da sind, sollte der erste Zahnarztbesuch stattgefunden haben. Hier erfahren Sie auch alles Wissenswerte zur Zahnpflege und über die zahngesunde Ernährung für Ihr Baby.

Tipp: Nehmen Sie Ihr Baby frühzeitig zu einem eigenen Termin in der Zahnarztpraxis mit. So kann es schon einmal „Zahnarzt-Luft“ schnuppern und sich langsam an die Situation gewöhnen.

Hätten Sie's gewusst?

Milchzähne haben einen sehr weichen und dünnen Zahnschmelz und sind daher besonders anfällig für Karies. Schon das erste Zähnchen sollte also geputzt werden. Mehr erfahren.

Baby-Zahncremes enthalten in der Regel 500 oder 1000 ppm Fluorid. Bei 500 ppm gilt: 2-mal täglich erbsengroße Menge verwenden, bei 1000 ppm gilt: 2-mal täglich reiskorngroße Menge verwenden. Mehr erfahren.

Karies bei Kleinkindern wird auch als „Nuckelflaschenkaries“ oder „Nursing-Bottle-Syndrom“ bezeichnet.

Fluoride schützen den Zahnschmelz vor Säureangriffen, härten ihn und können so der Entstehung von Karies entgegenwirken.

Ab dem Durchbruch des ersten Milchzahns sollten Kinder bis zum zweiten Geburtstag zweimal täglich mit einer reiskorngroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (1000 ppm Fluorid) putzen.

Ab dem zweiten Geburtstag sollte zweimal täglich eine erbsengroße Menge fluoridhaltige Kinderzahnpasta (1000 ppm Fluorid) verwendet werden.

Bis zum Alter von etwa acht Jahren sollten Eltern die Zähne ihrer Kinder immer selbst nachputzen.

Milchzahnkaries kann auf die bleibenden Zähne übergehen.

  • 1 Berg B., Cremer M. et.al.: Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter Handlungsempfehlungen des bundesweiten Netzwerks Gesund ins Leben. Monatsschr Kinderheilkd 2021 · 169:550–558

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