Kinder-Zahnpflege (6-9 Jahre)
Wackelzähne, Zahnlücken und neue, bleibende Zähne – es ist einiges „los“ im frühen Wechselgebiss von Kindern im Alter von etwa 6 bis 9 Jahren.
Dies stellt besondere Anforderungen an die Zahnpflege – lesen Sie hier, worauf es jetzt ankommt.
Zahnpflege bei Kindern im Alter von 6-9 Jahren: Übersicht
Verschiedene Faktoren können eine gründliche Zahnpflege in dieser Phase zur Herausforderung machen:
Wackelzähne und Zahnlücken machen es nicht gerade leicht, mit der Zahnbürste gezielt zu „navigieren“ und alle Stellen zu erreichen.
Die ersten Backenzähne brechen durch und deren tiefe Furchen müssen besonders sorgfältig gereinigt werden, damit sie nicht zum Tummelplatz für Kariesbakterien werden. In 80 % der Fälle tritt Karies bei Kindern genau hier auf.
Bei den neuen, bleibenden Zähnen ist zudem der Zahnschmelz noch sehr dünn – daher ist eine gute Pflege der Kinderzähne besonders wichtig, um Karies vorzubeugen.
Wichtig: Für die Prävention von Karies spielt die Anwendung einer Zahnpasta mit Fluorid eine zentrale Rolle.
Darüber hinaus sollten Sie zweimal jährlich mit Ihrem Kind zur Kontrolle beim Zahnarzt gehen.
Kinderzahncreme (für 6-9-Jährige)
Ab dem Durchbruch der ersten bleibenden Zähne (ca. 6. Lebensjahr), wird das 2-mal tägliche Zähneputzen mit einer Zahncreme empfohlen, die einen Fluoridgehalt von 1450 ppm aufweist.1 Dies entspricht dem üblichen Fluoridgehalt einer Erwachsenenzahnpasta.
Zahncremes für Erwachsene schmecken allerdings oft recht scharf und werden daher von vielen Kindern abgelehnt.
Spezielle Juniorzahnpasten haben den Vorteil, dass sie nicht nur eine altersgerechte Menge an Fluorid enthalten, sondern auch über einen milderen, für Kinder angenehmeren Geschmack verfügen. Und das ist wichtig, damit die Kinder auch wirklich „dranbleiben“.
Achten Sie grundsätzlich auf die Altersangabe auf der Packung!
Gut zu wissen:
Eine Zahnpasta für Kinder sollte möglichst wenig Schleifkörper enthalten, da der Zahnschmelz bei den ersten, bleibenden Zähnen noch sehr dünn ist.
Ab dem Schulalter kann bei erhöhtem Kariesrisiko ggf. zusätzlich auch wöchentlich ein fluoridhaltiges Gel die Mundhygiene ergänzen. Sprechen Sie dazu bitte mit Ihrem Zahnarzt.
Kinderzahnbürste (für 6-9-Jährige)
Es empfiehlt sich, eine Kinder-Zahnbürste zu verwenden, die speziell für die Zeit des Zahnwechsels geeignet ist.
Diese sollte vor allem folgende Kriterien erfüllen:
- Schmaler Bürstenkopf, der sich dem „unebenen“ Zahnverlauf mit Zahnlücken und Wackelzähnen gut anpasst
- Abgerundete Borsten
- Unterschiedliche Borstenlänge für eine bessere Reinigung der Zahnzwischenräume
- Gute Federung für eine schonende Reinigung ohne Verletzungsgefahr
Nicht zuletzt kann ein kindgerechtes, farbenfrohes „Design“ hilfreich sein, um dem Kind das Zähneputzen ein wenig „schmackhafter“ zu machen.
Eine elektrische Kinderzahnbürste sollte übrigens nicht eingesetzt werden, bevor das Kind die Zähne mit der Handzahnbürste nicht selbst gut putzen kann.
Wichtig: Denken Sie daran, die Kinder-Zahnbürste spätestens alle zwei Monate auszutauschen. Andernfalls kann eine gute Reinigungsleistung der Zahnbürste nicht mehr garantiert werden. Darüber hinaus sammeln sich auf spröden Borsten eher Bakterien an. Wechseln Sie die Zahnbürste auch nach einer Krankheit (z. B. Erkältung) aus.
Kindermundspülung
Eine Mundspülung kann das Zähneputzen nicht ersetzen, aber die tägliche Mundhygiene sinnvoll ergänzen.
Kleine Kinder sollten noch keine Mundspülung benutzen, weil sie sie leicht verschlucken. Doch ab etwa sechs Jahren kann ein geeignetes Präparat zum Einsatz kommen – Voraussetzung ist, dass Ihr Kind die Spülung ausspucken kann und nicht schluckt.
Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie ein Präparat speziell für Kinder auswählen. Denn Mundspülungen für Erwachsene können Alkohol enthalten und haben in der Regel einen zu scharfen bzw. intensiven Geschmack.
Zähneputzen bei Kindern von 6 bis 9 Jahren: Die besten Tipps
Zähneputzen beim Schulkind: Mit Geduld und Spaß dabei bleiben
Zähneputzen ist ja so langweilig! Kinder im Grundschulalter haben schlichtweg oft keine Lust auf Zähneputzen und treten in den Putzstreik.
Lassen Sie sich hier nicht auf Diskussionen ein, sondern versuchen Sie eher, das feste Ritual Zähneputzen ein wenig lebendiger und fröhlicher zu gestalten. Zum Beispiel mit einer abenteuerlichen Zahnputzgeschichte, die bei jedem Zähneputzen fortgesetzt wird. Es gibt auch spezielle Zahnputz-Bücher oder –Apps für Kinder. Auch eine bunte Kinderzahnbürste mit coolem Design kann mehr Lust aufs Zähneputzen machen.
Egal, für welchen Weg Sie sich entscheiden, wichtig ist: Bleiben Sie am Ball und achten Sie auf eine gründliche Zahnpflege der Kinderzähne.
Hätten Sie's gewusst?
- 1 Bundeszahnärztekammer: Fluoridierungsmaßnahmen zur Prophylaxe von Zahnkaries, Juni 2024. Zuletzt abgerufen online unter https://www.bzaek.de/service/positionen-statements/einzelansicht/fluoridierungsmassnahmen-zur-prophylaxe-von-zahnkaries.html






